Kaum ein anderer Automobilhersteller ist so eng mit der deutschen Autogeschichte verbunden wie Audi. Wie bereits anhand des Logos mit den vier Ringen deutlich wird, handelt es sich um einen Zusammenschluss unterschiedlicher Unternehmen, die zwischenzeitlich unter dem Namen Auto Union firmierten. Seit vielen Jahren ist Audi integraler Bestandteil des Volkswagenkonzerns, hat sich in diesem Kontext jedoch ein hohes Maß an Eigenständigkeit bewahrt. Mancherorts wird sogar behauptet, dass Audi maßgebliches Entwicklungs- und Innovationspotenzial auch für die anderen Marken bereitstellt. Die Fahrzeuge zeichnen sich allesamt durch ihren Premium-Anspruch aus und spielen teilweise sogar explizit in der Luxusliga.
Historisches rund um die Marke Audi
Der Name Audi ist keineswegs ein Phantasieprodukt, sondern lediglich die Übersetzung des Nachnamens des Firmengründers, August Horch, ins Lateinische. Der Grund hierfür war ein umfassender Rechtsstreit, den Horch gegen die nach ihm benannte Horch & Cie verlor und ihn die Namensrecht kostete. 1909 wurde Audi in Zwickau gegründet und firmiert seit 1910 als eigene Marke. In den folgenden Jahren wurden mehrere Unternehmen übernommen bzw. die junge Marke ging Fusionen und Partnerschaften ein. Es entstand die Auto Union AG mit ihren vier Ringen, die für DKW, das mittlerweile ebenfalls übernommene Unternehmen Horch, den Automobilteil von Wanderer und Audi selbst stehen. Firmensitz von Auto Union war Chemnitz, womit der Automobilhersteller Sachsen treu blieb. Die 1930er Jahre zeigten Auto Union gleichauf mit Mercedes-Benz beim Bau der legendären Silberpfeile und beim Aufstellen neuer Geschwindigkeitsrekorde.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden die Produktionsstätten in Zwickau verstaatlicht und dienten bald dem Bau des Trabant. Audi wiederum zog nach Ingolstadt, wo bis dato lediglich das Auto-Union-Zentrallager Süd existierte. 1949 wird dort Auto Union neu gegründet. Ein früher Vorteil des noch jungen Hersteller lag darin, dass mehr als 65.000 DKW-Fahrzeuge noch existierten und daher sowohl mit Ersatzteilen gehandelt als auch Kunden gehalten werden konnten. Die Marke Audi lag zu dieser Zeit sprichwörtlich „auf Eis“ und wurde erst 1965 wiederbelebt und auf Basis des DKW F102 entstand der F103 alias Audi 60. Zu dieser Zeit wurde Audi auch dem Volkswagenkonzern einverleibt und fusionierte 1969 mit NSU. Bis ins Jahr 1985 hörte das Unternehmen auf den sperrigen Namen Audi NSU Auto Union AG und wurde erst dann in Audi AG umbenannt.
Zu den frühen Erfolgsmodellen gehörten der Audi 80 für die Mittelklasse sowie der Audi 100, mit dem die obere Mittelklasse abgedeckt wurde. Einen echten Meilenstein früherer Jahre stellte der Audi quattro dar, mit dem erstmals ein Allradantrieb in einem Serienfahrzeug Einzug hielt. Des Weiteren gilt Audi mit dem Audi 50 als „Erfinder“ des späteren VW Polo.
Audi auf Rallye- und Rennstrecken
Die reiche Tradition von Audi im Rennsport begann mit den „Silberpfeilen“ der 1930er Jahre. Der Auto Union Rennwagen wurde zwischen 1934 und 1939 eingesetzt und gewinnt sowohl bei Bergrennen als auch mehrfach die Deutschen Meisterschaften. Bereits zur damaligen Zeit wurden Geschwindigkeiten von 340 km/h erreicht und zu den bekannten Fahrern zählen Hans Stuck und Bernd Rosemeyer. In den 1980er Jahren dominierte Audi dank seines Allradantriebs den Rallyesport und gewann unter anderem die Rallye Monte Carlo. Michèle Mouton und Walter Röhrl sind die bis heute bekannten Namen aus dieser Dekade.
Aktuell sind Fahrzeuge von Audi bei der DTM und im GT-Bereich zu finden. Darüber hinaus wird an der prestigeträchtigen Formel E für Fahrzeuge mit Elektroantrieb teilgenommen.
Innovationen aus dem Hause Audi
Der Slogan „Vorsprung durch Technik“ datiert auf die 1970er Jahre und hat sich bis heute bewahrheitet. Audi steht bei weitem nicht nur für Allradtechnik, sondern auch für das erste Fahrzeug mit Katalysator auf deutschen Straßen sowie einen turbogeladenen Diesel mit Direkteinspritzung. Darüber hinaus wurde 1999 das erste Großserienfahrzeug mit einer selbsttragenden Aluminiumkarosserie vorgestellt und auch bei anderen Fahrzeugen wird konsequent auf Leichtbauweise und Aerodynamik gesetzt.
Die Modellpalette von Audi
Die heutigen Erfolgsmodelle von Audi sind konsequente Weiterentwicklungen der Klassiker. Der Audi 80 ist längst als Audi A4 einer der überzeugendsten Vertreter der Mittelklasse, während der Audi 100 im Audi A6 weiterlebt. Die Palette wurde in den letzten Jahrzehnten allerdings spürbar erweitert, sodass zwischen Audi A1 und Audi A8 das kompletter Spektrum abgedeckt wird.
Hinzu kommen diverse SUV, die jeweils mit dem Buchstaben „Q“ in Kombination mit einer Zahl versehen werden, sowie die sportlichen Modelle aus den Linien R, S und RS. Auch existiert mit dem e-tron ein elektrisch angetriebenes Serienfahrzeug und mit dem TT ein Coupé bzw. Roadster, der aufgrund seines Designs Ikonenstatus erlangte.